LiteraturVORBRODT, K. & MÃœLLER-RUTZ, J. (1911):
380. cinerea Hb.*) - Sp. III, T 34 - Stz. III, T 5 - Culot, Noc. T II. Der veränderliche Falter ist im ganzen Gebiet verbreitet und besonders im Jura häufig zu finden. Flugzeit von April bis Juni. Er erreicht im Engadin Höhen von 1800 m und mehr. Twann, Bözingen, Champ du Moulin (V.), Tramelan (G.), Dombresson am blühenden Flieder abends fast gemein (Bolle), Neuveville (Coul.), Bechburg (R.-St.), Liestal (Seiler), Bern (v. J.), Gadmental (St.), Murren (V.), Freiburg (T. de G.), Branson, Martigny (W.), Mt. Ravoire (Favre), Guarda (Stierl.), Thusis (Cafl., V.), Churwalden (Thom.), Tarasp (Kill.), Aadorf (Z.-R.), Elgg (Gram.), Andermatt (V.), Pilatus (Locher), Oftringen, Gysulafluh, Lenzburg (W.).
a) alpigena Trti. - Bull. Soc. Ent. Ital. XVI, 78. Ist heller mit violett-grauen, fast ungezeichneten Vfl. Mt. Ravoire, Trient im Wallis (Favre).
b) livonica Teich. - Stz. III, T 5 - Culot, Noc. T II. Ist eine viel dunklere, fast schwärzliche Form und kommt besonders im Gadmental und Wallis vor.
Die Raupe lebt an Leontodon, Rumex, Gras u. s. w. in den Wurzeln von August bis April und überwintert in einem Gespinst. Die Zucht ist schwierig; man sucht am besten im September und Oktober die erwachsene Raupe unter Steinen oder an den Wurzeln niederer Pflanzen. Ein Blumentopf wird mit reiner Weidenerde zu drei Vierteilen angefüllt und darüber eine dicke Schicht Flussand ausgebreitet. In diese Sandschicht werden Löwenzahnwurzeln wagrecht hineingelegt, so dass der Sand sie leicht überdeckt, darauf legt man flache Kieselsteine und da hinein kommen die Raupen. Das Futter hält sich in dem angefeuchteten Sand einige Tage frisch und muss dann mitsamt der Sandschicht erneuert werden, um der Pilzbildung zu begegnen.
Die erwachsene, schon im Herbst spinnreife Raupe wird im Freien in einem in die Erde eingegrabenen Blumentopf, mit lockerem, eingepflanztem Rasenziegel überwintert. Der springende Punkt ist das richtige Mass von Feuchtigkeit und davon das Gelingen der ganzen Zucht abhängig. (Srdinko, Gub. Ent. Zeitschr. IV, No. 10). E. Lamp. 149 - Stz. III, 27 - Sp. I, 158. 354 - Favre 142.
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*) ? fusca B. (= septentrionalis Möschl. = patula Wkr.) - B. Jc. 78, 4 - Frr. 393, 3 - Stz. III, T 5.
Wird seit Freyer vielfach als in der Schweiz vorkommend aufgeführt; Frey hielt sie für identisch mit septentrionalis Möschl., mit der sie aber nicht das Mindeste zu tun hat. Dass Favre glaubte das Tier zu forcipula Hb. ziehen zu sollen, kann ich mir nur unter der Annahme erklären, dass er die Abbildungen (die Beschreibung Boisduvals ist nie erschienen) nicht verglichen hat. Fusca B. scheint in Wirklichkeit eine der cinerea Hb. nahestehende grössere Art zu sein. Sie ist dunkler, die grossen Makeln,
sowie die distale Aufhellung ausserhalb derselben unterscheiden das Tier sogleich. Schweizerische Exemplare sind mir trotz aller Bemühungen nicht vor Augen gekommen. (Vergl. auch Dr. Rebel in Verhdlg. zool.-bot. G. Wien XLIX, 164). Wallis (Favre).